Die Spielarten
Der Spielmacher sagt das Spiel an.
Er kann aus fünf Spielarten wählen:
Rufspiele
Rufspiele sind die häufigsten Spiele im Schafkopf.
Das Rufspiel ist ein Partnerspiel, bei dem derjenige, der spielen möchte, die Eichel-, Gras- oder Schellen-Sau „ruft“.
Du sagst es an durch die Worte:
- „mit der Eichel-Sau” (der Alten),
- „mit der Gras-Sau” (der Blauen) oder
- „mit der Schellen-Sau” (der Bumbs oder der Kugl).
Du kannst nur eine Sau rufen, die Du selbst nicht hast und zu der Du selbst mindestens eine Farbkarte besitze, die nicht Trumpf ist.
Der Spieler mit der gerufenen Sau wird Dein Mitspieler. Du und Dein Mitspieler bilden die Spielerpartei, die beiden verbleibenden Spieler die Gegenpartei.
Einschränkung: Ein Rufspiel kannst Du nur ansagen, wenn Du nicht alle Säue selbst hast (gesperrt bist).
Beim Rufspiel gibt es 14 Trumpfkarten: Die Ober, Unter und alle Herzen.
Die Ober in der Reihenfolge Eichel, Gras, Herz, Schellen,
dann die Unter in der Reihenfolge Eichel, Gras, Herz, Schellen,
daran schließen sich die Herzkarten in der Reihenfolge ihrer Augen an:
Jede Farbe besitzt also nur noch sechs Karten. Mit jeder höheren Trumpfkarte
kann eine niedrigere übernommen werden. Aber selbst die niedrigste Trumpfkarte
sticht noch die Sauen der anderen drei Farben.
Der Mitspieler im Rufspiel:
- Der Spieler mit der gerufenen Sau muss diese zugeben, wenn die Farbe der Ruf-Sau angespielt wird (die Sau gesucht wird).
Wurde die Ruf-Sau nicht gesucht, so darf er sie erst im letzten, dem 8. Stich, zugeben.
Keine Sorge, die Schafkopf-App stellt sicher, dass Du keinen Fehler machen kannst.
- Der Mitspieler darf, bis er die gerufene Sau zugegeben hat, nicht zu erkennen geben, dass er der Mitspieler ist.
- Besitzt der Mitspieler mindestens vier Karten mit der Ruf-Sau in der Ruf-Farbe, kann er davonlaufen (unter der Ruf-Sau ausspielen), solange die Farbe noch nicht gespielt war und er noch alle vier Farbkarten in der Hand hält. Nachdem die Ruf-Farbe bereits einmal gespielt war (und durch Davonlaufen nicht zugegeben wurde), kann er die Ruf-Sau spielen oder schmieren.
- Der Mitspieler, der die Ruf-Sau hat, kann diese zu jedem Zeitpunkt anspielen, wenn er sich für den Stich in Vorhand befindet.
Solo (Farbsolo)
Weniger als 10% aller Spiele werden als Solo gespielt. Allerdings sind sie besonders wertvoll.
Im Unterschied zu den Rufspielen spielst Du beim Solo allein(als 'Spieler') gegen die drei anderen Gegenspieler ('Nichtspieler').
Beim Solo sagst Du eine Trumpffarbe an, es sind also nicht zwingend die Herzkarten Trumpf.
Ein Solo sagst Du an mit den Worten: Eichel-Solo, Gras-Solo, Herz-Solo oder Schellen-Solo.
Die angesagte Farbe ist für dieses Spiel Trumpf, nach den Ober und Unter.
Zum Beispiel sind die Trumpfkarten im Eichel-Solo von oben nach unten:
Um ein Solo anzusagen, musst Du in der Farbe, die Du zu Trumpf erklärst, mindestens eine Karte besitzen.
Wenz
Als Anfänger kannst Du Wenz erst einmal ignorieren.
Nur etwa 3% aller Spiele werden als Wenz gespielt.
Beim Wenz spielst Du allein gegen die drei anderen Gegenspieler.
Es gibt nur 4 Trumpfkarten, die Unter in der Rangfolge Eichel, Gras, Herz, Schellen:
Ein Wenz kannst Du auch ansagen, wenn Du selbst kein Trumpf (Unter) besitzt.
Alle Farben sind untereinander gleichberechtigt und haben 7 Karten,
da die Ober zwischen 9 und König einsortiert werden. Z.B. für Gras:
Tout
Als Anfänger kannst Du Tout-Spiele ignorieren.
Weniger als 0,5% aller Spiele werden Tout angesagt.
Erwartest Du als Alleinspieler alle Stiche selbst zu machen, so kannst Du dies mit den Worten Solo-Tout oder Wenz-Tout ansagen.
Die Ansage muss vor dem Ausspiel der ersten Karte erfolgen.
Sie
Du musst wissen, was ein Sie ist. Auch wenn er extrem selten ist, Deine Mitpieler wären enttäuscht, wenn Du einen übersiehst.
Erhältst Du alle 4 Ober und 4 Unter, so besitzt Du einen „Sie“. Den Sie darfst Du sofort offen auf den Tisch legen.